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„Mit 16 kann man durchaus eine fundierte Entscheidung treffen“ – Bundestagsabgeordnete Saskia Esken zu Besuch im WG

Auf Einladung der Fachlehrerin Birgitt Michalek besuchte die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken Schülerinnen und Schüler der Eduard-Spranger-Schule in Freudenstadt. Lebhafte Diskussionen gab es zum Thema Beteiligung junger Menschen an der Kommunal- und Europawahl.

Freudenstadt. „Man hilft anderen Menschen, die in Schwierigkeiten stecken“, das hatten Saskia Eskens Eltern ihr vorgelebt. Man frage dann aber auch nach strukturellen Benachteiligungen und setze sich politisch für eine gerechtere Welt ein. Einer der Gründe, warum sich die Calwerin entschied, sich politisch zu engagieren. Die Bundestagsabgeordnete und Digitalexpertin stellte sich im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern der Kursstufe der Eduard-Spranger-Schule in Freudenstadt aber nicht nur persönlichen Fragen.

Die Klasse 12 der ESS und ihre Fachlehrerin Birgitt Michalek beschäftigen sich derzeit mit dem Thema „Partizipation an der Herrschaft“. Daraus ergab sich ein weites Feld an Themen, zu denen die Schüler ihre Bundestagsabgeordnete mit Fragen löcherten. Was sagt Esken zu Sarrazin? „Hat bei uns in der Partei nichts verloren“. Sollten Kitas gebührenfrei sein? „Ja. Bildung sollte nicht den Geldbeutel der Eltern belasten.“ Was sagt sie zur Nutzung von neuen Medien im Unterricht? „Man kann die Digitalisierung unserer Gesellschaft nicht vor der Schultür lassen.“ Esken, die als stellvertretende Sprecherin ihrer Fraktion im Ausschuss Digitale Agenda sitzt, ist überzeugt davon, dass die Digitalisierung gerade im Bildungsbereich große Chancen biete. Es sei wichtig, junge Menschen dazu zu befähigen, die digitale Welt kompetent für sich zu nutzen und auch selbst zu gestalten. Es sei in der modernen Informationsgesellschaft ungemein wichtig, Falschmeldungen von verlässlichen Informationen unterscheiden zu können oder die eigenen und fremde Daten zu schützen. Fragestellungen, auf die es auch in der Schule Antworten geben sollte.

Lebhaft wurde das Thema „Konsum von Marihuana“ diskutiert. Esken sprach sich für eine Entkriminalisierung aus, womit sie unter den Schülern auf breite Zustimmung stieß. Einer der Schüler meinte dazu: „Ich kann es nicht verstehen, dass man auf jedem Vereins- oder Parteifest fünf Weißbier trinkt, aber gleichzeitig den Konsum von Marihuana verurteilt.“ Esken verglich die Situation mit der Zeit der Prohibition in Amerika, welche nichts anderes förderte als kriminelle Strukturen. Auch die Strafverfolgungsbehörden seien massiv überlastet und hätten wichtigeres zu tun, als Cannabis-Konsum zu verfolgen.

Abschließend diskutierte die Runde noch über die Beteiligung von jungen Menschen an der kommenden Kommunal- und Europawahl. Gerade in Gemeinderäten seien junge Menschen ebenso wie Frauen stark unterrepräsentiert. Einer der Schüler fasste es so zusammen: „In der Politik haben viele Ältere das Sagen, obwohl es eigentlich unsere Zukunft ist.“ Genau deswegen sollte gerade jungen Menschen der Weg in die Politik geebnet werden. Esken wies darauf hin, dass bei der Kommunalwahl Jugendliche bereits ab 16 ihre Stimmen abgeben können, denn „auch mit 16 kann man eine durchaus fundierte Entscheidung treffen“, gab sich die Bundestagsabgeordnete überzeugt.

Bericht und Bilder von Benjamin Breitmaier


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